Zum Schalenwild zählen Rotwild, Gamswild, Rehwild, Steinwild, Muffelwild, Schwarzwild, Damwild und Elchwild.
Rotwild ist die zweithäufigste Schalenwildart im Bundesland Salzburg. Jährlich können ca. 6.000 Stück nachhaltig gejagt werden. Hirsche tragen ein mächtiges Geweih und sind bei der Hirschbrunft (Paarungszeit) im September/Oktober durch ihr Röhren weithin zu hören. Sie haben ein Körpergewicht von ca. 150 kg während die Tiere - so werden in der Weidmannssprache die Hirschkühe bezeichnet - etwa 90 kg wiegen. Als Lebensraum bevorzugt das Rotwild halboffene Landschaften, weshalb in Salzburg der Grenzbereich zwischen den Wald- und Almgebieten gerne besiedelt wird.
Das Gamswild als charakteristische Wildart der Alpen hat im Bundesland Salzburg einen jagdlich großen Stellenwert, wenngleich die Zahl der Gamswildabschüsse in den letzten Jahren auf rund 2.500 Stück zurückgegangen sind. Beide Geschlechter tragen Gehörne (Krucken), die bei den Böcke einen stärkeren Umfang sowie eine stärkere Krümmung (Hakelung) aufweisen. Die Brunft (Paarungszeit) findet beim Gamswild im November statt. Um auch künftig einen gesunden Gamswildbestand erhalten zu können, braucht es weiterhin ausreichend intakte Lebensräume.
Dürfen hinsichtlich Altersansprache beim Gamswild auf die Steirische Gams-Ansprechhilfe verweisen:
Das Rehwild kommt faktisch in allen Jagdgebieten vor und stellt somit die häufigste Schalenwildart im Bundesland Salzburg dar. Rund 13.000 Stück konnte in den letzten Jahren erlegt werden. Als typischer "Kulturfolger" kommt es mit sich veränderten Lebensraumbedingungen gut zurecht. Rehböcke werfen ihr Geweih zwischen Oktober und Dezember ab. Das Rehgeweih wächst dann wieder unter einer Bastschicht heran, die ab Mitte März an jungen Bäumen oder Sträuchern abgefegt wird. Von Mitte Juli bis Mitte August findet die Paarung statt, bei der der Bock die Geiß oft stundenlang nachjagt. Im Mai bis Juni werden meist Zwillinge gesetzt, weshalb die Tragzeit mit einer zwischenzeitlichen Eiruhe etwa 40 Wochen beträgt.
Dank der großen Bemühungen der Jägerinnen und Jägern konnte das Steinwild nach der Ausrottung zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfolgreich wieder eingebürgert werden. Die heutigen Steinwildvorkommen in Österreich gehen somit auf Aussetzungen zurück, wobei die erste 1924 im Blühnbachtal stattfand. Der Steinwildbestand im Bundesland Salzburg beträgt derzeit rund 460 Stück und verteilt sich auf elf Vorkommensgebiete. Beeindruckend sind die Kletterkünste dieser Wildart und imposant die Hörner des Steinbocks. Wie bei allen Hornträgern kann anhand der jährlichen Wachstumsschübe das Alter an den Hörnern, durch Zählung der "Jahresringe", abgelesen werden. Die Brunft verläuft von Dezember bis Jänner.
Die ursprüngliche Heimat des Muffelwildes sind Korsika und Sardinen. Durch Aussetzungen kommt Muffelwild derzeit in acht Gebieten in Salzburg vor und können jährlich ca. 250 Stück jagdlich genutzt werden. Der Widder trägt mehr oder weniger wuchtige Schnecken als Kopfschmuck, während beim Schaf fallweise nur kleine Stümpfe erkennbar sind. Im Winterhaar fällt beim Widder der weißliche Sattelfleck auf, der auch als Schabracke bezeichnet wird. In der Brunft, die im Oktober stattfindet, flehmt der Widder mit leisen brummenden Tönen. Bereits im April setzt das Muffelschaf für gewöhnlich ein Lamm.
Das Schwarzwildvorkommen ist im Bundesland Salzburg aktuell gering und beschränkt sich auf den nördlichen Flachgau, sowie zuletzt auf einzelne Gebiete im Lungau. Die Abschüsse sind in den letzten Jahren von fünf auf 35 Stück angestiegen. Um gerade die Schäden, welche diese Wildart in landwirtschaftliche Kulturen verursachen kann, zu vermeiden, sollte das Vorkommen nicht weiter ansteigen. Die Rauschzeit (Paarungszeit) fällt in der Regel in die Monate November bis Jänner. Die Wurfzeit (Geburt) fällt nach einer ca. 115 tägigen Tragzeit zwischen Ende Februar und Anfang Mai. Die bis zu zehn Frischlinge sind anfänglich gestreift, werden 2-3 Monate gesäugt und sind nach 4-5 Monaten selbstständig. Beim Keiler heißen die unteren Eckzähne Hauer, jene im Oberkiefer Haderer und werden gemeinsam als Waffen oder Gewaff bezeichnet.