Für das Gelingen der Hegeschau, sowie der Ausrichtung des Bezirksjägertages der Tennengauer Jägerschaft, durfte der Gemeinde Kuchl ein großer Dank ausgesprochen werden. Bürgermeister Dr. Thomas Freylinger zollte den Leistungen der Jägerschaft großen Respekt und fand es leid, dass diese bei manchen Teilen der Bevölkerung nicht die nötige Anerkennung finden.
Für Bezirksbauernkammerobmann Ing. Florian Brunauer stellt das Zusammenwirken zwischen Jagd und Grundeigentum nicht eine bloße Worthülse dar, sondern dies muss stets gelebt und in die Tat umgesetzt werden. Nur durch eine gute und konstruktive Zusammenarbeit, wie dies im Tennengau überwiegend erfolgt, können die zahlreichen Herausforderungen bewältigt werden.
Aus dem umfangreichen Bericht des Vorsitzenden der Bewertungskommission, Herrn Wildmeister Josef Grasl, stach die gute Erfüllung der Rotwildabschüsse im letztjährigen Jagdjahr hervor. Diese waren und sind laut BJM Rupert Schnöll auch notwendig, um den Anstieg des Rotwildbestandes, in einem leider immer kleiner werdenden Lebensraum, entgegen zu wirken. Das dies primär durch einen entsprechenden Kahlwildabschuss erfolgen muss, ist unstrittig und wurde insbesondere auch von den Jagdausübungsberechtigten der Frei- und Randzonenreviere eingefordert.
Die Bescheide zum Abschuss von Graureiher und Kormoranen sowie Rabenvögeln wurden durch Beschwerden von BirdLife und Naturschutzbund Salzburg aufgehoben und damit konnte letztjährig keine Bejagung erfolgen. Diese Entscheidung stieß insbesondere bei den von Schäden dieser Arten betroffenen Fischereiberechtigten und Landwirten auf großes Unverständnis. Nur durch eine entsprechende Dokumentation und Bewertung des Schadensausmaßes wird eine Bejagung künftig, durch eine Verordnung der Landesregierung wieder möglich sein, wie DI DI Norbert Brandtner in seinen klaren Worten zum Ausdruck brachte. Konsequent wird im Tennengau auch weiterhin die Einhaltung des Kirrverbots durch die Jagdbehörde überprüft und Übertretungen rigoros zur Anzeige gebracht. Weiters hob er hervor, dass Rotwildfreizonen keine „Spielwiesen“ sind, dankte jedoch insgesamt für die gewissenhafte Abschusserfüllung im Jahr 2022.
Über die geplante Informationskampagne seitens Jagd Österreich, den Einsatz der „Fahrenden Wildtierschule“, der Biodiversitätsstrategie 2030+, sowie zahlreichen anderen Themen berichtete Landesjägermeister-Stellvertreterin Mag. Gabi Fidler. Wildkrankheiten, Straßenverkehr aber auch Mähverluste führen leider zu großen Fallwildzahlen. So wurden laut vorliegender Abschussstatistik letztjährig 1.451 Stück Rehwild erlegt, jedoch gleichzeitig 629 Stück Fallwild gemeldet und davon 255 Kitze als Mähverluste. Von vielen Jagden wird ein großer Aufwand zur Verhinderung von Mähverlusten unternommen, doch leider gibt es zumindest laut Meldungen immer noch eine hohe Zahl zu beklagen. Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkamera ist dazu sehr hilfreich und einige profunde Piloten sind auch im Tennengau sehr erfolgreich unterwegs. Das Büro der Salzburger Jägerschaft steht gerne für einen Informationsaustausch von Drohnenpiloten sowie interessierten Jägern und Landwirten zur Verfügung.
Anlässlich des Bezirksjägertages durften auch zahlreiche Ehrungen durchgeführt werden, wozu nochmals herzlich gratuliert und gedankt werden darf. Imposant war auch der musikalische Rahmen anlässlich des Bezirksjägertages, der von den Oberalmer Jagdhornbläsern geboten wurde.