Donnerstag, 22. Mai 2025
Die Natur ist im Wandel und mit ihr unsere Wälder, Wiesen und Gewässer.
Das diesjährige „Wildökologische Forum Alpenraum“ am Hefterhof in Salzburg stand ganz im Zeichen der genetischen Vielfalt von Wildtieren und der damit einhergehenden Lebensraumvernetzung. Deutlich ausgesprochen wurde, dass Artenvielfalt nicht nur über die Anzahl der Individuen zu beurteilen ist sondern vielmehr vor allem die genetische Variabilität der Arten betrifft. Sie ist das unsichtbare Fundament der Biodiversität und damit Voraussetzung für die Widerstandsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und langfristige Stabilität von Wildtierpopulationen. Ob im Hochgebirge oder in den Flusssystemen, ob über oder unter Wasser nur, wenn innerhalb einer Art genügend genetische Variabilität vorhanden ist, kann diese Umweltveränderungen, Krankheiten oder Lebensraumverlust langfristig besser überstehen.
Diese Einsicht zog sich wie ein roter Faden durch die spannenden Fachvorträge des Forums und machte deutlich, dass der Schutz genetischer Vielfalt längst kein theoretisches Anliegen mehr, sondern eine wissenschaftlich belegte Grundlage für den Erhalt funktionierender Ökosysteme und zugleich eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung besitzt. Hier sind nicht nur Landwirte und Jäger zum Handeln aufgerufen, sondern die gesamte Gesellschaft sollte sich gemeinsam diesem Thema stellen. Stabile Wildtierpopulationen brauchen mehr als nur genügend Fläche, sie brauchen funktionierende ökologisch vernetzte Lebensräume über Grenzen hinweg.