Am Dienstagabend, den 07. März 2023 begrüßte Bezirksjägermeister Balthasar Bernegger im Müllner Bräu zahlreiche Jägerinnen und Jäger. Unter Ihnen auch die Ehrengäste Mag. Wolfgang Mayer in Vertretung für Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger, Gmeinderat ÖR Franz Wolf, Landesjägermeister Max Mayr Melnhof, Landesjägermeister a.D. Josef Eder, BBK-Obmann Johann Frenkenberger, Dr. Michael Pallauf, Mag. Andreas Falkensteiner, Vertreter und Vertreterinnen vom Jagdgebrauchshundeklub und die Jagdhornbläsergruppe Leopoldskron Moos, die den 76. Bezirksjägertag der Stadt Salzburg musikalisch umrahmte.
Jagd und Jäger sind verstärkt mit einer kritischen Öffentlichkeit konfrontiert. Die Leistungen der Jäger und die Hege des Wildes wird gerne angenommen, sei es verunfalltes Wild zu holen und abzutransportieren, ansonsten ist keinerlei Verbindung mit der Jagd gegeben, eher noch ein starkes Einschränken gewünscht. Gerade im urbanen Bereich der Stadt Salzburg prallen diese Gegensätze stark aufeinander. Tagtäglich ist die Jagd mit Gegensetzen konfrontiert, als Beispiel genannt sind die freilaufenden Hunde.
Vieles ist auf die letzten Jahre der Pandemiezeit zurückzuführen. Die Gesellschaft hat sich verändert. Gerade was das Nutzungsverhalten in der Freizeit betrifft, wird in der Stadt sehr stark der Egoismus wahrgenommen und das gegenseitige Verständnis ist nicht da. Vereinfacht zusammengefasst ist das Verständnis zwischen „Dein und Mein“ ein wenig abhandengekommen. „Die Wiese eines Bauern ist plötzlich die Wiese eines Jeden. Das kann so nicht sein und da müssen wir auch dagegenwirken“, sagte Mag. Wolfgang Mayer in seiner Begrüßung und ergänzte, dass die Bauern und Jagdausübenden die ersten Naturschützer der Biodiversität sind.
Bezirksjägermeister Balthasar Bernegger erwähnte in seinen Worten die hohe Fallwildproblematik beim Rehwild durch Straßenunfälle und freilaufende Hunde. Dies hat Einfluss auf die Altersstruktur bei den Böcken. Der Bezirksjägermeister erörterte die Krähenpopulation, die im Steigen ist. Durch das Auszupfen der gesetzten Pflanzen entsteht ein kompletter Ernteausfall. Ebenso ist der Gänsebestand in der Stadt Salzburg sehr hoch. Alleine voriges Jahr sind im Bereich Leopoldskroner Weiher 120 Jungtiere aufgekommen. „Von einem Bestand von 500 Stück Graugänse sind wir nicht mehr weit weg“, so der Bezirksjägermeister. Über Nacht wird die Wiesen der Bauern abgefressen und es bleibt bei einer so hohen Anzahl an Gänsen nur mehr Kot über. Die Wiesen sind Futterwiesen.
Die Jagd in der Stadt ist schwierig. Viele ziehen in die Randgebiete der Stadt, kaufen sich dort eine Wohnung und glauben, die umliegenden Grünflächen mitgekauft zu haben. Hier ist es wichtig mit der Bevölkerung in Kontakt zu bleiben, zu erklären. Gerade die Wanderungen mit der Stirnlampe in der Nacht, in die Fütterungsbereiche und die Einstandsgebiete, lösen Fluchtverhalten aus. Die Wildtiere finden keine Ruhe mehr. In den Stadtrevieren ist dies die größte Herausforderung.
Freilaufende Hunde
Vor allem freilaufende Hunde sind im urbanen Bereich ein nicht gelöstes Thema. Von Seiten der Politik wird die zuständige Stelle, das Amt für öffentliche Ordnung, ersucht, gemeinsam mit den Grundbesitzern und der Jägerschaft verstärkt Präsenz zu zeigen und eine klare Sprache zu sprechen.
Franz Gmachl, Hegemeister der Stadt Salzburg, stellte die Jagd in der Stadt Salzburg in Zahlen dar. Der Abschussplan beim Rehwild ist zu 97 % erfüllt, bei den Geißen und Kitzen zu 102 %. Rehböcke wurden zu 90 % erlegt. In absoluten Zahlen bedeutet das 94 Stück. Hinzu kommen noch 59 Stück Fallwild. Somit wurden in der Stadt Salzburg 153 Stück Rehwild erlegt. Es gab auch einen Abschussplan für Gamswild, der zu 50 % erfüllt wurde.
Die Ehrungen für 40-jährige Zugehörigkeit wurden vergeben an: Prim. Dr. Hartmuth Erlach, Ing. Rupert Höller, Anna-Angela Lindner, Dr. Friedrich Mair, Walter Palmers, Monika Pfeifenberger,
Mag. Alfred Pfeifenberger, Dr. Hans-Peter Swoboda, Christian Winzer und BJM-Stv. GF Johann Ziller.
Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft wurde ausgezeichnet: Felix Feichtinger, Peter Lindenthaler, Dipl.-Kfm. Gerhard Ortner und Gerold-Werner Vierhauser.
Den Ehrenbruch in Silber erhielt für seine Verdienste Siegfried Haslinger.