Traditionell treffen sich die Jägerschaften Kärnten, Salzburg und Steiermark auf der Turracher Höhe zum 3-Länder-Treffen.

 

Uns verbinden aufgrund der Topographie viele Gemeinsamkeiten, deswegen wurden bereits in den zurückliegenden Jahren Dinge angepasst, welche Wild und Bejagung zu Gute kommen.

Intensive Gespräche bei herbstlich kaltem und nebeligen Wetter trübten nicht die bekannte Gastfreundschaft im Jägerwirt.

 

4 Themen wurden maßgeblich diskutiert und bearbeitet:

  • Wolf: Wir sind der klaren Auffassung, dass wir gemeinsam darauf achten müssen, dass die Rechte an Grund und Boden nicht verwässert werden.  Die Jagd ist mit dem Eigentum untrennbar verbunden. Noch dazu jagen wir auch auf eigentumsfremden Flächen. Das alles bedingt den Schulterschluss zwischen Grundeigentum und Jagd. Wir JägerInnen haben das Recht, Jagdwaffen zu tragen und wenn die Landesregierungen Abschussverordnungen erlassen, sollten wir diese auch ausführen. Das die Jagd auf diese sehr intelligente Wildart in der praktischen Durchführung äußerst schwierig sein wird, ist uns bewusst. Falls ein Abschuss stattfindet, sollte die mediale Kommunikation in dieser komplexen Materie ausschließlich und gebündelt von den Jägerschaften erfolgen und nicht von dem oder der ErlegerIn oder über die Behörden. Ebenso müssen wir in Zukunft unsere jagdlichen Themen betreffend Wölfe intensiver platzieren bzw. mehr aufklären. Als ein Beispiel wird der Gedanke der großflächigen Zäunung von Almflächen genannt, welche dann wiederum unseren Wildtieren als Futterflächen fehlen. Auch die Gefährdung und das qualvolle Verenden von geschützten Arten durch diese Zäune muss aus unserer Verantwortung für Wildlebensräume heraus thematisiert werden. 
  • Gams: Diese einzigartige Wildart, welche in der FFH Richtline im Anhang V gelistet ist, bedarf unserer ganzen Aufmerksamkeit. Die Gamsbestände gehen in einigen Gebieten zurück, sei es durch Zunahme des Tourismus und der Freizeitnutzung oder auch durch klimatische Veränderung, welcher der Gams nicht oder schlecht gewachsen ist. Auch die Aufhebung von Schonzeiten in Kombination mit dem Abschuss ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter beeinflussen über die Schadflächen hinaus die gesamte Gamspopulation einer Region. Abgestimmte und gemeinsame Zählungen, sowie der Austausch der Abschussdaten werden intensiviert, um dieser Wildart einen guten Fortbestand zu ermöglichen. Die Steiermark kann hier auf Daten von Bachhofen von Echt aus dem Jahre 1930 zurückgreifen. Von diesen Erfahrungen und aktuellen Beobachtungen können wir nur alle profitieren. Bei der Schaffung von touristischer Infrastruktur kann durch eine entsprechende Datenlage das Ausweichverhalten von Wildtieren und die Einflussnahme auf Wildarten durch das jeweilige Projekt objektiv dargestellt und bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden.
  • Rotwildfütterung: Ein sicher relativ heikles Thema, welches in allen Landesgesetzen unterschiedlich behandelt wird. Das Faktum der dichten Besiedelung in den letzten Jahrzehnten, sowie die „Besetzung“ der Winterlebensräume durch intensive touristische Nutzung bringt unser Rotwild immer stärker in Bedrängnis. Wenn der Gesetzgeber klar für diese größte, bei uns lebende Schalenwildart eintritt - und dies ist der Fall - so müssen klare Überwinterungskonzepte vorliegen. Diese sind in den meisten Gebieten nur mehr mit einer artgerechten Fütterung möglich. Wird dies abgelehnt, so müsste der Rotwildbestand in den allermeisten Gebieten auf eine Stückzahl abgesenkt werden, welche dessen artgerechtes Überleben als stark geprägte Rudeltiere mit ausgeprägtem Sozialverhalten unmöglich macht. Als Beispiel wird von uns auch der Aufruf von „Bird Live“ im Frühjahr 2021 genannt, wo es hieß, man solle doch bitte die Singvögel über das ganze Jahr füttern, weil wir Menschen ihnen schon sehr viel Lebensgrundlage, aus welchen Gründen auch immer, entzogen haben. Das gilt auch für unser Rotwild, dass durch gezielte Lenkung mit unserer Hilfe auch in der Kulturlandschaft überleben kann. Wir haben für unser Rotwild noch ausreichend Sommerlebensräume, aber im Winter werden die ruhigen Standorte mehr als knapp, bzw. sind nicht mehr vorhanden. Bei der Beurteilung des Lebensraumes muss auch die Zugänglichkeit bzw. Nichtzugänglichkeit von Winterlebensräumen berücksichtigt werden. Der Lenkungseffekt der intensiven Naturnutzung durch NaturbesucherInnen muss in eine zeitgemäße Begutachtung miteinfließen. Der Fragmentierungseffekt durch starke Freizeitnutzung und der damit einhergehende Verlust von Rückzugsgebieten ist auch bei der Beurteilung der Notwendigkeit von Fütterungen miteinzubeziehen.
  • Touristische Lenkung bzw. Überwinterungsmöglichkeiten: Mit „Respektiere Deine Grenzen“ haben Salzburg und Vorarlberg den Versuch einer Besucherlenkung bereits unternommen. Die Steiermark ist dabei ein Konzept zu entwickeln, welches auf einer umfassenden Datengrundlage (Lebensraumkartierungen für Rot-, Gams- und Auerwild), Rotwild-Fütterungsstandorten als besonders sensible Bereiche, digitale Erfassung von bestehenden Wildschutzgebieten und Schutzwaldbereichen (Waldentwicklungsplan) basiert. Über eine repräsentative Umfrage wurde die Bereitschaft der Bevölkerung zum wildtierverträglichen Verhalten abgefragt. Diese Datenlage bietet die Basis für ein Lenkungskonzept des Landes Steiermark, welches im kommenden Winter starten soll. Der Schutz der Wildlebensräume ist eine der ureigensten Aufgaben der Jagd und gleichzeitig eine Gelegenheit, ihre hohe fachliche Kompetenz in diesen Themen unter Beweis zu stellen. Die Lenkung beginnt bereits in den digitalen Medien, über die die Tourenplanung zu einem großen Teil erfolgt.

Gemeinsames Resümee:

In all diesen Themen können wir nur voneinander lernen und profitieren. Auch wenn Herangehensweisen zum Teil unterschiedlich sind, so verfolgen wir doch alle dieselben Ziele:
Wir sind unseren Wildtieren, der Artenvielfalt und der Wahrung der Eigentums- und Gestaltungsrechte an Grund und Boden in all seinen Facetten verpflichtet.

LJM Franz Mayr-Melnhof Saurau, LJM Dr. Walter Brunner und LJM Max Mayr Melnhof mit Stellvertreter, GeschäftsführerIn sowie Wildökologen der Landesjagdverbände Kärnten, Salzburg und Steiermark.

 

  • Kärntner, Salzburger und Steirische Jägerschaft trafen sich auf der Turrach

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