Zahlreiche Jägerinnen und Jäger sowie Ehrengäste folgten der Einladung zum Bezirksjägertag und zur Hegeschau der Pongauer Jägerschaft im Kultur- und Kongresszentrum am Dom in St. Johann i. Pg. Anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums umrahmten die Großarler Jagdhornbläser die Festveranstaltung, bei der Bürgermeisterin Eveline Huber, BA, erstmalig teilnahm und von den umfangreichen Aufgaben rund um das Jagdwesen im Pongau sehr beeindruckt war. Man wird sehen, ob sie der Einladung von Landesjägermeister Max Mayr Melnhof zur Ablegung der Jagdprüfung nachkommen wird.
Als besonderer Ehrengast durfte der Altbezirksjägermeister (1982–2002) Peter Radacher begrüßt werden. Ihm wurde herzlich zu seinem 95. Geburtstag sowie zu seiner 80-jährigen Mitgliedschaft bei der Salzburger Jägerschaft gratuliert. Der rüstige Jubilar unterstrich in seinen Dankesworten die Ausführungen von BJM Johann Sulzberger zur weidgerechten Jagd und gab den Rat und Wunsch: „Lasst dem Wild auch noch eine Chance“
Bundesrat Silvester Gfrerer unterstrich einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Grundeigentum und Jägerschaft gemeinsam die Herausforderungen des gemeinsamen Lebensraums und der stetigen Veränderungen annehmen. Auch seine Agrargemeinschaft war von den Wolfsrissen im Jahr 2019 betroffen, und die Bemühungen, den Schutzstatus dieser Wildart herabzustufen, die sowohl aus dem Pongau als auch aus Salzburg heraus unternommen wurden, konnten nun erfolgreich umgesetzt werden.
In seinem Tätigkeitsbericht zog BJM Johann Sulzberger eine grundsätzlich positive Bilanz, wenngleich ihm einige Entwicklungen in der Jagd, wie der illegale Einsatz von Nachtzielhilfen, Sorgen bereiteten. Mit zu viel Technik geht leider auch das jagdliche Handwerk verloren, und damit auch das Gespür für die Natur unter Berücksichtigung guter Witterungsbedingungen. Die Abschusserfüllung war bei allen Wildarten gut, wozu allen, die dazu beitrugen, ein aufrichtiger Dank ausgesprochen wurde. Da in einigen Wildregionen ein hoher Rotwildbestand vorliegt, muss weiterhin auf eine konsequente Erfüllung der Vorgaben geachtet werden. Um den Rotwildbestand in einzelnen Wildregionen abzusenken, wurden die Mindestabschüsse von Hirsche Klasse III, Tiere und Kälber in der Abschussplanverordnung 2025-2027 bezirksweit um 12,7 % erhöht. Bei der Freigabe von Gamswildabschüssen sind nun auch Umweltorganisationen zu beteiligen, wozu weiterhin durch Zählungen und eine nachhaltige Bejagung dieser Wildart die Vorgaben der FFH-Richtlinie Anhang V angewendet werden müssen. Zu starke Eingriffe in die Klasse III bei den Rehböcken spiegeln nicht die hohe Eigenverantwortung bei der Bewirtschaftung dieser Wildart wider. Dass bei zu starken Eingriffen in der Jugendklasse keine alten und reifen Böcke zu erzielen sind, liegt in der Natur der Sache.
Laut Ofö. Ing. Robert Schilcher werden im Pongau auf einer Fläche von 500 ha durchschnittlich ein Rehbock der Klasse I erlegt. In seinem umfassenden und detaillierten Bericht präsentierte er die Ergebnisse der Beurteilung zur Hegeschau und zog dabei Vergleiche zu den Vorjahren sowie zwischen den einzelnen Wildregionen. Beeindruckend waren dabei erneut in einigen Wildregionen die hohen Altersdurchschnitte sowie die Qualität der insgesamt 2.490 vorgelegten Trophäen.
DI Thomas Steinmüller dankt für die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Pongauer Jägerschaft und ging auf die umfangreichen Aufgaben der Jagdbehörde ein, insbesondere im Zusammenhang mit dem Beginn der neuen Jagdpachtperiode sowie mit der Bestellung sowie den Rechten und Befugnissen der Jagdschutzorgane.
Pointiert ging Landesjägermeister Max Mayr Melnhof auf zahlreiche Themen des Jagdwesens auf lokaler und internationaler Ebene ein und plädierte im Rahmen der von ihm initiierten „Österreichischen Wildtierstiftung“ auch um finanzielle Unterstützung, um diese zahlreichen Aufgaben entsprechend wahrnehmen zu können. (Siehe dazu den Tätigkeitsbericht des Landesjägermeisters).
Für ihre herausragenden Verdienste um das Jagdwesen im Pongau wurden Dr. Rupert Weiss, insbesondere für seine Tätigkeit in der Beurteilungskommission, sowie Josef Haitzmann für sein langjähriges Engagement in der Wildregion 6.3 mit dem Ehrenbruch in Gold geehrt. Christian Sieberer erhielt für seinen großen Einsatz als Leiter der Wildregion 9.2 den Ehrenbruch in Silber jun., während Ing. Wolfgang Hettegger für seine bedeutende Unterstützung des jagdlichen Brauchtums mit dem Ehrenbruch in Bronze ausgezeichnet wurde.
Weiters konnten Wildmeister Franz Essl und Erich Hanusch für ihre 60-jährige Mitgliedschaft in der Pongauer Jägerschaft mit Dank und gebührender Ehrung ausgezeichnet werden.
Landesobmann-Stellvertreterin Janine Schnitzhofer überbrachte die besten Grüße des Salzburger Jagdgebrauchshundeklubs und gratulierte den Hundeführern Johann Huber, Josef Schnitzhofer, Peter Rohrmoser, Johannes Holzmann, Walter Holzmann, Marco Lengdorfer, Hannes Lehner und Johann Steinbacher zur bestandenen Jagdgebrauchshundeprüfung.
Für ihre beeindruckenden 20 Jahre der Zugehörigkeit und ihren wertvollen Beitrag als Gründungsmitglieder der Großarler Jagdhornbläsergruppe wurden Johann Steinbacher, Annemarie Öhm, Stefan Rohrmoser und Matthias Steinbacher mit herzlichem Dank und großer Anerkennung geehrt.