Die Tagesordnung des 72. Bezirksjägertags der Pongauer Jägerschaft war sehr umfangreich, jedoch durch das abwechslungsreiche und interessante Programm trotz langen „Ansitz“ im Kultur und Kongresszentrum in St. Johann i. Pg. insgesamt kurzweilig.
Die anhaltenden Schneefälle im Jänner stellten das Wild und somit auch die JägerInnen des Pongaus vor große Herausforderungen, zumal ideale Überwinterungsgebiete leider immer rarer werden. Um Schäden an den Waldbeständen und Fallwildverluste weitgehend hintanzuhalten, stellt die Winterfütterung für Rot- und Rehwild gerade in der Tourismusregion Pongau einen wesentlichen Teil des Überwinterungskonzepts dar. BJM Johann Sulzberger dankte den Betreibern von Rot- als auch Rehwildfütterungen aufrichtig für ihren großen Einsatz und den damit verbundenen Aufwendungen.
Anfang Jänner war es leider auch in einzelnen Bereichen notwendig die Schonzeit aufzuheben, um durch Jagddruck und Einzelabschüsse Wildschäden durch Rotwild abzuwenden. Da ein „Hängenbleiben“ von Rotwild in den Vorlagen vereinzelt auch durch Kirrfütterungen verursacht wurden, werden diese Übertretungen künftig noch strenger geahndet.
Die Abschussvorgaben konnten im Pongau sowohl hinsichtlich der Abschusshöhe als auch der geforderten Sozialstruktur weitgehend gut und in einzelnen Wildregionen hervorragend erfüllt werden. Auch wenn, wie letztjährig, neben der Beunruhigung in den Revieren oder durch lange Warm- und Trockenphasen die Bejagung immer schwieriger wird, ist der Einsatz von technischen Hilfsmitteln für das Jagen bei Nacht verboten und im Sinne der Weidgerechtigkeit entschieden abzulehnen.
Aus Sicht der Jagdbehörde zog DI Franz Hoffmann Bilanz über das letztjährige Jagdjahr und zeigte anhand von Bildern Missstände auf und appelliert diese künftig abzustellen.
Über die Ergebnisse der Häufigkeit und Verbreitung des fünfgliedrigen Fuchsbandwurms in Salzburg berichtete Dr. Walter Glawischnig und zeigte neben der Übertragung dieser Zoonose auch Möglichkeiten auf, sich vor Ansteckungen bestmöglich zu schützen. Das Vorkommen von infizierten Füchsen lag im Pongau bei 13 % und damit etwas unter dem Landesschnitt von 16 %. Auf der Homepage der Salzburger Jägerschaft kann der vollständige Bericht der Fuchsbandwurmuntersuchung eingesehen werden.