Bei der Anlieferung und Bewertung zur Hegeschau der Pinzgauer Jägerschaft in der Reithalle beim Schörhof in Saalfelden, dem neuen Veranstaltungsort, herrschten arktische Temperaturen. Ein Föneinbruch ließ es zu, dass es beim Bezirksjägertag „Bacherlwarm“ war. Doch manche Themen sorgten für hitzige, aber durchaus sachlich geführte Diskussionen. BJM Walter Herbst konnte zu den zahlreichen Ehrengästen rund 600 Jägerinnen und Jäger zum diesjährigen Bezirksjägertag begrüßen und hob in seinem Bericht hervor, dass trotz der umfassenden Abschussverpflichtungen die Weidgerechtigkeit an erster Stelle steht. Gerade deshalb werden von ihm die zuletzt zahlreichen § 90 Anordnungen und damit einhergehende Aufhebung der Schonzeit durch die Jagdbehörde kritisch gesehen. Künftige muss deshalb mehr auf die Verhinderung der Ursache, wie z Bsp. die unsachgemäße Lagerung von Silage, geachtet werden. Für die Regulierung und Anpassung der Wildbestände sind seines Erachtens die gesetzlichen Schusszeiten mehr als ausreichend. Auch BJM-Stv. Ing. Josef Zandl fand in seinem Bericht als Vorsitzender der Bewertungskommission dazu kritische Worte, nicht zuletzt auch deshalb, da bei diesen behördlichen Schonzeitenausnahmen vielfach Trophäenträger erlegt werden, wo zuweilen auch keine Bereitschaft zur Bezahlung von Fütterungsbeiträgen vorliegt.
Klare Worte fand Landesrat DI Dr. Josef Schwaiger zum Thema „Wölfe“ und sieht in der Rückkehr dieses Beutegreifers primär ein landwirtschaftliches Problem. Dennoch wird es Auswirkungen für die Bevölkerung und den Tourismus geben. Herdenschutz und Zäunung stellen keine befriedigende Alternative dar, weshalb langfristig eine Raumplanung sowie eine Änderung des Schutzstatus dieser Wildart angestrebt werden muss. Auch andere derzeit ganzjährig geschützten Arten, wie Biber und Fischotter, haben gebietsweise Bestandsgrößen erreicht, die eine Toleranzgrenze hinsichtlich Schäden überschritten und deshalb neben den Schadensabgeltungen auch Regulierungen notwendig werden. Durch einen längeren Durchrechnungszeitraum von drei Jahren und einer Toleranzgrenze wird bei der künftigen Jagdgesetznovelle die Strafbestimmung bei Nichterfüllung der Rotwildabschüsse entschärft.
Bezirksbauernkammerobmann ÖR Klaus Vitzthum unterstrich die Notwendigkeit durch die Jagd für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wild und Wald lenkend einzugreifen. Neben der Verantwortung soll bei der Jagd für Bgm. Erich Rohrmoser stets auch die Freude und der gesellige und freundschaftliche Umgang nicht zu kurz kommen.
Herr Georg Meilinger lenkte als Bezirksjägermeister 15 Jahre mit großem persönlichen Einsatz die Geschicke der Pinzgauer Jägerschaft. Er hatte stets ein offenes Ohr für die unzähligen Anliegen und löste diese mit seiner besonnen und humorvollen Art. Für diesen jahrzehntelangen Einsatz, auch als Hegemeister in seiner Wildregion, dankte die Pinzgauer Jägerschaft mit der Verleihung des Ehrenbruchs in Gold. Diese Auszeichnung und Anerkennung wurde auch Josef Hagn für seine langjährige Tätigkeit als Bezirksjagdrat und Hegemeister in der Wildregion 4.3 Reiter Steinberge zu teil. WM Friedrich Reis wurde mit dem goldenen Ehrenbruch aufrichtiger Dank für seine langjährige Mitwirkung in der Beurteilungskommission ausgesprochen. Johann Bürgler bekam für seinen jahrzehntelangen Einsatz für das Wild, der Wildbretermarktung sowie seiner Arbeit für die Hegeschau in Saalfelden ebenfalls den golden Ehrenbruch als dankende Anerkennung.
Für seine Tätigkeit als Berufsjäger und als Mitglied der Beurteilungskommission dankte die Bezirksjägerschaft Oberjäger Josef Lanner mit Verleihung des Ehrenbruchs in Silber. Herr Anton Schosser und Reinhold Winkler leisten vorbildlichen Einsatz bei der Wildhege und wurden dazu mit dem Ehrenbruch in Bronze geehrt.