Der urbane Bereich der Stadt Salzburg wird intensiver als bisher für die Freizeitaktivitäten genutzt. Viele Stadt Salzburger entdecken und genießen die Natur bei herrlichem Frühlingswetter mehr denn je. Welche Konflikte gibt es und warum sind sich viele unserer Verantwortung der Natur gegenüber nicht bewusst?
BJM Bernegger: Es ist vielen Naturnutzer leider nicht bewusst, welchen Schaden sie anrichten, wenn sie direkt in die Einstandsbereiche des Wildes vordringen. Leider ist die gegenseitige Rücksichtnahme besonders auf das Wild bei vielen Menschen nicht mehr vorhanden. Besonders freilaufende Hunde und Aktivitäten während der Dämmerungs- und Nachtzeit sind für das Wild sehr oft mit Stress und Verletzungen, die bis zum Tode führen können, verbunden.
In diesem Jahr findet, wie in allen anderen Bezirken, aufgrund der strengen Maßnahmen kein Bezirksjägertag der Stadt Salzburg im üblichen Sinne statt. Was vermissen Sie dabei?
BJM Bernegger: Das persönliche Treffen und die Kontaktaufnahme mit unseren Jäger(innen) geht uns sehr ab, der soziale Verlust und das Gespräch hat großen Schaden angerichtet. Wir versuchen unsere Aktivitäten und Informationen so gut es geht über die sozialen Medien kund zu tun. Der Bezirksjägertag und die verbundene Trophäenschau ist ein wichtiger Termin in unseren Jahres-kalender, der persönliche Kontakt und die Gespräche sind durch nichts zu ersetzen.
Auch im städtischen Bereich wird gejagt. Konnte die verordnete Abschussplanung erfüllt werden oder hat der Boom in die Natur die Wildtiere derart beunruhigt, dass es unmöglich war, den Vorgaben zu entsprechen?
BJM Bernegger: Die Abschüsse beim Rehwild konnte unter großer Anstrengung und Zeitaufwand gewissenhaft und zur Gänze erfüllt werden. Beim Niederwild haben wir aufgrund des Lockdowns auf Treibjagden in der Stadt in diesem Jahr verzichtet.
Zum Abschluss darf ich Sie noch bitten einen jagdlichen Ausblick auf das Jahr 2021 zu geben. Welche Vorhaben und Projekte wird es in der Stadt Salzburg geben?BJM Bernegger: Es ist schwer Aktivitäten in der Öffentlichkeitsarbeit zu planen, wenn wir nicht wissen, ob sie Durchführbar sind. Bei Revieren wird viel in Verbesserung des Einstandes und Äsung in Form von Wildacker, Blumenwiesen und Hecken getan. Es ist uns ein besonderes Anliegen, auch den nicht jagdbaren Tieren einen Lebensraum zu bieten. Mit großen Anstrengungen versuchen wir den kleinen Fasanenbestand in der Stadt zu hegen und zu erhalten. Vor großen Herausforderungen wird uns die rasante Vermehrung von Bibern, Fischottern und Graugänse stellen.