Salzburgs Jäger:innen leisten gute Arbeit

Pflege und Hege von Wald und Wild trotz schwieriger Rahmenbedingungen / Die jagdliche Zukunft im Blick / Landesjägermeister Max Mayr Melnhof zieht positive Bilanz seiner ersten Amtszeit

Im Land Salzburg erstreckt sich die Jagd auf 716.000 ha Fläche. Etwa 23.000 Abschüsse an Wildtieren der Hauptwildarten Rotwild, Rehwild und Gamswild von 1. Mai bis 31. Dezember verzeichnete die Salzburger Jägerschaft im abgelaufenen Jahr in den heimischen Revieren.

„Mit rund einer Million ehrenamtlichen Stunden leisten die Salzburger Jägerinnen und Jäger jedes Jahr einen wesentlichen Beitrag für die Erhaltung der Naturlandschaft und Artenvielfalt in unserem schönen Bundesland. Trotz schwieriger Rahmen-bedingungen in den letzten Jahren können wir den gesetzlichen Entnahmevorgaben des Landes nachkommen und somit einen erheblichen Teil zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen“, bedankte sich Landesjägermeister Maximilian Mayr Melnhof bei seinen Jäger:innen zu Beginn seines Rückblicks auf die vergangenen fünf Jahre.

  • Saalachtaler Jagdhornbläser

Verantwortung für Wild und dessen Lebensraum

Der Erhalt eines gesunden und artenreichen Wildbestandes im Sinne einer intakten Natur ist die Verantwortung der Jagd. Seit Jahrhunderten jagen wir um zu essen. Dies tun wir heute wie damals. Jährlich werden 500.000 kg bestes Wildfleisch im Bundesland Salzburg nachhaltig genutzt und zu regionalen Produkten verarbeitet. Das Handwerk Jagd hat aber durch die touristische Benutzung von Wildlebensräumen und wachsender Besiedelung eine Vielzahl an Aufgaben dazu bekommen. Gerade für die Hintanhaltung von Wildkrankheiten, der Wildschadensvermeidung an unseren Schutz- und Bannwäldern, sowie an landwirtschaftlichen Kulturen ist es erforderlich die Jagd verantwortungsbewusst und überlegt weiter zu betreiben und „Enkel fit“ zu gestalten.

Videolink "Werd nicht selbst zur Lawine"

Wahlergebnis 2022

Am 4. Juni 2022 wurde beim 75. Landesjägertag Landesjägermeister Maximilian Mayr Melnhof, Landesjägermeister-Stellvertreter Notar Dr. Christian Schoiber, Landesjägermeister-Stellvertreterin Mag. Gabriele Fidler, Siegfried Deutinger, OJ Josef Messner, Bgm. Erich Rohrmoser, Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter sowie FM DI Hannes Üblagger ohne Gegenstimme von den wahlberechtigten Delegierten gewählt und somit in ihren Ämtern bestätigt. Die Wahl wurde von Dr. Michael Pallauf geleitet.

  • LJM Max Mayr Melnhof bei seiner Rede

  • Teilnehmer am 75. Salzburger Landesjägertag 2022

  • Delegierte bei ihrer Stimmabgabe

Rückkehr des Wolfes spaltet die Gesellschaft

Mit dem ersten durch DNA-Nachweis bestätigten Nutztierriss eines Wolfes in Pfarrwerfen im April 2018 entfachte eine Pro- und Contra Diskussion über Maßnahmen, wie wir als Gesellschaft mit der Rückkehr des Prädators umgehen. Das Land Salzburg war das erste Bundesland, das als Sofortmaßnahme einen Wolfsbeauftragen ernannte sowie einen Wolfsmanagementplan erstellte. Seit 2018 wurden im Bundesland Salzburg 230 Nutztiere gerissen oder als abgängig gemeldet. Die Summe für die Auszahlungen von Präventionsmaßnahmen beläuft sich bis dato auf  395.000 €. Die Salzburger Jägerschaft bekennt sich dazu, dass Grundeigentum und Jagd untrennbar miteinander verbunden ist. Für die Rückkehr des Wolfes ist die einzige sinnvolle Maßnahme eine Wildökologische Raumplanung, mit Schuss- und Schonzeiten, in absehbarer Zeit gesetzlich zu verankern.

Jagdausbildung auf höchstem Niveau

Wer in unserem Bundesland die Jagd ausüben möchte, muss die Jagdprüfung vor einer Prüfungskommission erfolgreich ablegen. Den Entschluss eine Jagdausbildung, gleich „Grüne Matura“ zu absolvieren, fassten in den vergangenen fünf Jahren 1.804 Personen. Davon waren 471 weiblich. Dies entspricht einem Frauenanteil von über 25 Prozent. Die Jagd wird weiblicher.

Der Frauenanteil in der Salzburger Jägerschaft steigt. Zwölf Prozent weibliche Mitglieder sind es derzeit. In diesem Jahr ist es auch erstmals gelungen durch den Bezirksjagdrat im Flachgau eine Hegemeisterin, sowie fünf weibliche Delegierte im Bundesland, zu bestellen. Mag. Gabi Fidler ist seit 2017 Funktionärin im Vorstand der Salzburger Jägerschaft und seit 2019 die erste gewählte Landesjägermeister-Stellvertreterin.

Die Jagd ist unverzichtbar und gelebter Naturschutz. Deswegen wurde die Jagd österreichweit, während jeglicher Coronabeschränkungen, als systemrelevant eingestuft.

Die Klimafrage

Blickt man speziell in höhere Gebirgslagen stimmt uns dies nachdenklich. Die Klima-erwärmung trifft die Alpen ganz besonders. Hier steigen die Durchschnitts-temperaturen doppelt so schnell an wie im globalen Durchschnitt. Egal ob Gletscher, Schneegrenze, Wasserhaushalt oder Vegetationsperiode, das System gerät aus dem Takt. Die Waldgrenzen steigen nach oben, Gletscher verschwinden und die Permafrostböden tauen auf. Dies hat vor allem für die hochalpinen Wildtiere wie Gams, Schneehase oder Schneehuhn negative Auswirkungen.

Diese Wildtierarten werden gezwungen in ungewohnte, weniger geeignete Lebensräume auszuweichen. Sie haben sich über Jahrhunderte perfekt in den alpinen Regionen angepasst und sind somit ein prägender Teil dieses Ökosystems. Das Gamswild wurde 2020 in Deutschland auf die „Vorwarnliste“ bedrohter Tierarten gesetzt. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass dadurch das Körpergewicht bei den untersuchten einjährigen Stücken in den letzten Jahren um 1,5 kg zurück gegangen ist. „Es ist mitunter auch unsere Aufgabe diese bedeutende Wildart im Alpenraum zu erhalten und eine nachhaltige Nutzung zu sichern“, betont Salzburgs Landesjägermeister.

Eine Frage des Hausverstands

Wildtiere haben keine Schuld daran, dass sie Lebensräume verlieren und immer weniger Ruhe finden. Die stetig steigende Anzahl an Naturnutzern, die mehr und mehr die Bergwelt für sich erobern, sind ein Parameter der Übernutzung. Oftmals wissen Menschen gar nicht, dass sie hier einen enormen Schaden anrichten können, wenn sie in Ruhezonen eindringen.

Mehr denn je ist eine Zukunftsfrage die Interessen aller Naturnutzer zu berücksichtigen und Lenkungsmechanismen zu installieren. Mit der Projektinitiative „Respektiere deine Grenzen“, die die ehemalige Skirennläuferin Alexandra Meissnitzer als Botschafterin gewinnen konnte, wird versucht dies zu kommunizieren und Alternativen aufzuzeigen.

Die Salzburger Jägerschaft selbst leistet seit Herbst 2021 mit der Bildungsinitiative „Wildtiere auf Achse“ bei Kindern und Jugendliche im Alter von vier bis 14 Jahre ihren Beitrag für mehr Natur- und Wildtierverständnis. „Mehr Aufklärung und die Portion Hausverstand sind gefragt. Die Natur ist das einzige Gut, das sich nicht vermehrt und höchst sensibel ist. Wir haben sie nur einmal“, richtet der Landesjägermeister seinen Appell an alle Anwesende.

Tragt euren grünen Rock mit Stolz

Mit dieser Aufforderung von Landesjägermeister Maximilian Mayr Melnhof an die Salzburger Jäger:innen hat 2017 seine erste Funktionsperiode begonnen. Eine Aufforderung die nach wie vor zeitgemäß ist. „Die Salzburger Jägerschaft hat sich geöffnet und ist öffentlich präsenter. Es gibt viele fachliche Gremien in den wir eingebunden sind und unsere Expertenmeinung vertreten. Wir sehen es als unsere Pflicht und unser Recht an in Wildtierthemen die Meinungsführerschaft einer fachlichen Personengruppe zu vertreten. Es gibt aber auch eine Vielzahl an erfolgreichen Projekten wie dem „Tag der Jagd“ am Alten Markt, den Salzburger Jagaball, die  Sondereditionen Jägerbier mit Stiegl, die Jägerinnenjacke designt von Lena Hoschek, das „Save the wildlife“ Projekt von Markus Meindl, die sozialen Netzwerke und vieles mehr, die neu sind und zeigen das Jagd vielfältig und ein Kulturgut ist“, betont der Landesjägermeister.

Chancen und Zukunft

Gestärkt durch das Wahlergebnis will der Vorstand der Salzburger Jägerschaft und Max Mayr Melnhof die nächsten fünf Jahre für die Jagd im Bundesland Salzburg wieder die Verantwortung übernehmen. „Unsere Natur ist die Grundlage für alles Leben. Sie ist ein komplexes Ökosystem. Sie ist unwiederbringlich. Die künftigen Herausforderungen sind groß. Nur gemeinsam können wir daran arbeiten sie zu meistern. Bei allen Schwierigkeiten mit Naturnutzern und NGOs ergeben sich aus differenzierten Meinungen und Konflikten aber auch immer Chancen, die wir auf Augenhöhe diskutieren werden, um mit Fachwissen und der Portion Hausverstand ein Miteinander zwischen Grundbesitz, Wildtiere und Mensch zu ermöglichen. Mit Erfahrung und fundiertem Wissen tragen wir Jägerinnen und Jäger dazu bei. Sich für die Natur stark machen, diese leben, lieben und schützen ist meine und unsere Passion für die nächsten fünf Jahre“, sagte der wiedergewählte Landesjägermeister in einer ersten Stellungnahme.

Ehrungen verdienter Mitglieder

Dr. Wolfram Köstler

Seit 1993 ist Dr. Wolfram Köstler als Vorsitzender in der Jagdprüfungskommission tätig. Mit Jagd und Forst in Zederhaus aufgewachsen war der gelernte Jurist beruflich zuletzt auf der BH Salzburg Umgebung als Gruppenleiter beim Gewerbeamt sowie als Katastrophenreferent tätig. Seine Entscheidungen als Vorsitzender in der Prüfungskommission waren stets von seiner ruhigen und korrekten Art getragen. Für diese jahrzehntelange Zusammenarbeit, sowie insbesondere für seine gewissenhafte Tätigkeit als Vorsitzender in der Jagdprüfungskommission dürfen wir mit der Verleihung des Verdienstabzeichens in Silber ein anerkennendes Zeichen setzen.

Dipl.-Ing. Peter Eichriedler

Zeitlebens bei der Agrarbehörde tätig. Er wird aufgrund seines umfangreichen Fachwissens im Bereich des Einforstungswesen von seinen Kollegen liebevoll als „Wiki – Peter“ bezeichnet. Seit zwei Jahre im wohlverdienten Ruhestand steht er nach vor als Prüfungskommissar zur Verfügung und dies seit 1988. Seine Prüfungsfragen zielen immer darauf ab, ob der Kandidat, die Kandidatin auch die (wildökologischen) Zusammenhänge verstanden hat. Als Zeichen für diesen jahrzehntelangen Einsatz dürfen wir mit der Verleihung des Verdienstabzeichens in Silber herzlich danken.

Günther Birke

Der Salzburger Jägerschaft obliegt es auch „Nichtjäger“ auszuzeichnen, die sich um das Jagdwesen im Land Salzburg besondere Verdienste erworben haben. Für die Zulassung zur Jagdprüfung ist ein Nachweis über eines Erste Hilfekurses speziell zu Jagdunfällen vorzuweisen. Herr Günther Birke hält diese seit 46 Jahren für zahlreiche Jagdkurse und  verschiedensten Veranstaltungsorten ab und hat damit über 7.000 Jäger:innen für einen möglichen Ernstfall vorbereitet. Die Salzburger Jägerschaft darf sich dafür herzlich bedanken und mit der Verleihung des Verdienstabzeichens „für Nichtmitglieder“ ein anerkennendes Zeichen setzen.

  • Ehrung von Günther Birke, Dipl.-Ing. Peter Eichriedler und Dr. Wolfram Köstler

Bilder vom 75. Salzburger Landesjägertag 2022

  • v.l.n.r Landesrat DI Dr. Josef Schwaiger, Alexandra Meissnitzer (Botschafterin Respektiere deine Grenzen), Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf, LJM Max Mayr Melnhof und LAbg. Klubobfrau Marlene Svazek

  • Alexandra Meissnitzer mit LJM Max Mayr Melnhof

  • Frauenpower vlnr. Alexandra Meissnitzer (Botschafterin Respektiere deine Grenzen), Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf, Marion Kranabitl-Sarkletti (GF Steirische Landesjägerschaft) und LAbg. Elisabeth Huber

  • Lamprechtshausner Jagdhornbläser

  • Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger

  • LAbg. Klubobfrau Marlene Svazek

  • Landesbäurin Claudia Entleitner

  • Mag. Jörg Binder Generalssekretär Jagd Österreich

  • v.l.n.r. LJM Max Mayr Melnhof, Marion Kranabitl-Sarkleti (GF Steirische Landesjägerschaft), Mag. Jörg Binder (Generalsekretär Jagd Österreich)

Weitere Neuigkeiten

Alle Beiträge anzeigen
Detaileinstellungen

Detaileinstellungen

Notwendig

Diese Cookies sind immer aktiviert, da sie für Grundfunktionen der Website erforderlich sind.
Sie tragen sie zur sicheren und vorschriftsmäßigen Nutzung der Seite bei.

Details anzeigen

Wir nutzen den "Google Tag Manager", um die Google Analyse- und Marketing-Dienste in unsere Website einzubinden und zu verwalten.

Details verbergen

Analyse / Statistik

Wir erheben anonymisierte Daten für statistische und analytische Zwecke.
Beispielsweise könnten wir so verstehen, ob Sie über die Google Suche oder einer anderen Website zu uns gekommen sind.

Details anzeigen

Diese Website nutzt Funktionen des Webanalysedienstes Google Analytics. Anbieter ist die Google Ireland Limited ("Google", Gordon House, Barrow Street, Dublin 4, Irland.

Google Analytics verwendet so genannte "Cookies". Das sind Textdateien, die auf Ihrem Computer gespeichert werden und die eine Analyse der Benutzung der Website durch Sie ermöglichen. Die durch den Cookie erzeugten Informationen über Ihre Benutzung dieser Website werden in der Regel an einen Server von Google in den USA übertragen und dort gespeichert.

Die Speicherung von Google-Analytics-Cookies und die Nutzung dieses Analyse-Tools erfolgen auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Der Websitebetreiber hat ein berechtigtes Interesse an der Analyse des Nutzerverhaltens, um sowohl sein Webangebot als auch seine Werbung zu optimieren.

Details verbergen
Verbergen