Erfolgreicher 71. Landesjägertag im Stieglkeller

Max Mayr Melnhof trat vor einem Jahr das Amt des Landesjägermeisters an. Bei herrlichem Sonnen-schein begrüßte er am Samstag, den 28. April 2018 rund 300 Delegierte und Gäste zum 71. Landesjägertag im Stieglkeller. Unter ihnen auch die politischen VertrerInnen und Jägerinnen Dr. Brigitta Pallauf (ÖVP), Mag. Nicole Solarz (SPÖ) und Marlene Svazek (FPÖ).

In seiner 20-minütigen Rede bedankte sich der Landesjägermeister aufrichtig bei allen 10.267 Jägern und Jägerinnen für ihren geleisteten Beitrag bei der Erfüllung der Abschusspläne und der Reviertätigkeiten im vergangenen Jagdjahr. Sein Dank gilt auch allen Grundbesitzervertretern und besonders all den Bauern persönlich, für das Gemeinsame und die Erlaubnis auf ihren Grund und Boden jagen zu dürfen.

Fachliche Diskussion gefordert

Sein Appell richtete sich inständig an die politischen Vertreter des Landes jagdliche Themen, vor allem bei der anstehenden Jagdgesetzesnovelle, sachlich und fachlich zu diskutieren und nicht gesellschafts- oder parteipolitisch. „Es gibt zweifelsfrei noch viel zu tun, um die zahlreichen Interessen die auf unseren Wirtschafts-, Kultur, Freizeit und Naturraum einwirken, der schließlich der Lebensraum unserer heimischen Wildtiere ist, bestmöglich zu entflechten bzw. jagerisch gesprochen „unter einen Hut zu bringen“, sagte Max Mayr Melnhof.

„Wichtig wird dabei sein die wildökologischen Zusammenhänge transparenter, verständlicher zu machen – vom Großraubwild bis hin zum Niederwild“, so der Landesjägermeister weiter. Der Dialog mit den Grundeigentümern und den übrigen „Lebensraumpartnern“ gemeinsam Lösungen zu erarbeiten ist ein Weg, der bereits intensiviert wurde.

In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, wer künftig die politischen Gesprächspartner für die Salzburger Jägerschaft sein werden. Die Erwartungshaltung ist jedenfalls hoch. „Wir sind Meinungsbildner, wenn es um die Artenvielfalt, dessen Erhalt aber auch dessen Nutzen geht. Ich erwarte mir, dass man uns Verantwortung zutraut. Wir sind ernstzunehmende Partner, nicht nur weil wir ungefähr 5% der Wählerstimmen (ohne Familie) der vergangenen Landtagswahl abdecken“ ergänzt der Landesjägermeister.

Appell an die Weidgerchtigkeit

Die Salzburger Jägerinnen und Jäger tragen in vielen Dingen maßgeblich Verantwortung. Besonders dem Wild gegenüber. Der heurige Winter hat die Grenzen des Überlebens der Wildtiere in unserer Kulturlandschaft aufgezeigt. „Wir haben eine Fütterungsverpflichtung beim Rotwild. Fütterung heißt aber auch Ruhe, artgerechtes Futter, Vermeidung von Störungen und ein verantwortungsvoller Umgang“, erörtert der Landesjägermeister. „Der §90 im Salzburger Jagdrecht ist ein wichtiger Paragraph um Schäden zu vermeiden, schnell und unbürokratisch handeln zu können. Aber ich verwehre mich gegen eine missbräuchliche Verwendung. Daher ersuche ich eindringlich die Forstbehörden, nach eingehender Prüfung, verantwortungsbewusst und nicht vorschnell §90 Bescheide auszustellen. Nur begleitende Maßnahmen, neben erhöhten Abschüssen, werden zum Ziel führen“, ergänzt Max Mayr Melnhof.

Dauerbrenner Wölfe

Am Rande streifte Mayr Melnhof das medialen Dauerbrenner-Thema: die Wölfe. So mutig wie sein niederösterreichischer Amtskollege ist er nicht. Dennoch hielt er in seiner Rede fest, dass es seit über 100 Jahren, aufgrund des Verschwindens der Wölfe, weniger Probleme in der Landwirtschaft, der Jagd, der Almwirtschaft und Viehzucht gibt. In Zeiten der Verengung und Verdichtung von Lebensräumen kommt plötzlich der Ruf nach Wildnis und Freiheit. Das Thema braucht ein diplomatisches, neutrales Gesprächsklima und kein erhitztes.

Jagdlicher Nachwuchs

399 Jungjäger und Jungjägerinnen sind heuer bei den Jagdprüfungen angetreten. 349 von ihnen haben bestanden. Eine äußerst erfreuliche Zahl. Bedenkt man, dass die Ausbildung auf einem sehr hohen Niveau ist, dank der ausbildenden Personen, die wirklich viel Herzblut investieren und ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen weitergeben. „Viele Prüflinge erklären uns, die Jagdprüfung hat vom Lernaufwand und Wissen einen höheren Stellenwert für sie als die Matura“, so der Landes-jägermeister. Eine Umfrage zeigt auch, dass 20 % der Bevölkerung großes Interesse haben die Jagdprüfung abzulegen.  In der Salzburger Jägerschaft liegt die Frauenquote bei 12%.

Erklären statt Belehren

Die Jagd ist für Nachhaltigkeit unverzichtbar. Die Ausübung des traditionsreichen und an-spruchsvollen Handwerks ist mit hohen Eintrittsbarrieren – wie der Jagdprüfung – versehen. Zudem benötigt nachhaltiges Jagen viel praktische Erfahrung. Dies sollte in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen werden. „Wir können nicht die Öffentlichkeitsarbeit des einzelnen Jägers oder der Jägerin vor Ort abnehmen. Deshalb appelliere ich an jeden von euch, führt die Diskussionen mit sachlichen und fachlichen Argumenten, auf Augenhöhe und mit Wertschätzung.“, so der Landesjägermeister in seiner Ansprache. Die Jägerinnen und Jäger werden oft auf das Schießen reduziert, ein Zeichen von Unkenntnis, denn bei 25.000 Stück erlegtem Schalenwild (jährlich in Salzburg) und 10.267 JägerInnen, kommt man nicht mal auf 2,5 Stück pro Person.

Jagd ist für Nachhaltigkeit unverzichtbar

In ihrer Rede zum 71. Landesjägertag brachte Landesrätin Dr. Brigitta Pallauf die Wertschätzung der Salzburger Landesregierung für Salzburgs Jägerinnen und Jäger zum Ausdruck und betonte: „Die Jagd ist nicht irgendein Hobby oder ein Sport oder eine beliebige Freizeitbeschäftigung. Sie ist Leidenschaft, die mit großer Achtung vor der Schöpfung und einem hohen Fachwissen einhergeht. Es geht um die Erhaltung, Nutzung und Gestaltung von Natur und Umwelt. Diese Parameter schließen einander nicht aus, sondern bedingen einander vielmehr. Landwirte, Jäger und Waldbesitzer dürfen sich nicht auseinanderdividieren lassen. Was ich besonders würdigen möchte: den ehrenamtlichen Aspekt der jagdlichen Tätigkeit. Die Jägerinnen und Jäger machen damit das Land Salzburg zu dem was es ist: ein wunderschönes und vielseitiges Land.

  • v.l.n.r. LJM-Stv. Dr. Christian Schoiber, Die Geehrten: WM Johannn Gerhard Kassar, Franz Gollackner, Otto Prenner mit LJM Max Mayr Melnhof

  • Dipl.-Ing. Klaus Schachenhofer und Dr. Peter Vogerl (Dachverband Jagd Österreich)

  • Landesrätin Dr. Brigitta Pallauf und Bundesrätin Andrea Eder-Gitschthaler mit LJM Max Mayr Melnhof

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