Tierquälerei oder Fischotter?
Mich erreichten ganz viele Nachrichten und Anfragen zum ORF Beitrag „Gehäutete Gans – Tierquälerei bestätigt“. Als Landesjägermeister habe ich den Fischotter oder einen freilaufenden Hund als Täter in Verdacht.
Ehrlich gesagt hat es mich ein wenig verwundert, dass gestern schon Untersuchungsergebnisse hätten vorliegen sollen, die bestätigen, dass der Mensch der Täter war. Von diversen DNA-Untersuchungen wissen wir als Salzburger Jägerschaft, das endgültige Ergebnisse in der Regel zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Ich nehme für mich nicht in Anspruch recht zu haben, aber in meiner 40-jährigen jagdlichen Praxis habe ich schon viele Rissbilder von Otter, Wolf, Bär, Habicht, Adler und anderen Beutegreifern gesehen.
Ja, ich ziehe ein Tier als Täter in Betracht. Warum? Der Fischotter z.B. ist eine Maderart und hat einen Spieltrieb, das heißt, er bringt nicht nur das um, was er frisst, sondern sehr viel mehr. Am Speiseplan ganz oben stehen beim Fischotter Fische aller Art. Aber er frisst auch alles Tierische, was er erwischen kann. Dazu zählen auch Wasservögel. Größere Tiere wie die Gans stellen für ihn hier kein Hindernis dar. Und ein verletztes Tier flüchtet immer.
Nach heutiger, telefonischer Rücksprache mit dem zuständigen Wildtierpathologen der MedUni Wien, der die Gans untersucht, habe ich die Auskunft erhalten, dass der endgültige Befund der Wildtierpathologie sowohl von der MedUni Wien und auch die DNA-Ergebnisse des FIWI noch nicht vorliegen.
Selbstverständlich habe ich diese Erkenntnisse der Sprecherin der Staatsanwaltschaft mitteilt, die nun in einer Pressemitteilung zum Fall der am 5. Mai schwer verletzten Gans auf dem Gelände des Freibades in Leopoldskron richtigstellte, dass es zur Klärung noch das genaue Untersuchungsergebnis der veterinärmedizinischen Universität brauche, wie ORF News Salzburg online berichtet.
Weidmannsheil,
Euer Max Mayr Melnhof
Zum Nachlesen hier die Links für euch:
https://salzburg.orf.at/stories/3207754/