2022 steht vor der Tür

Meine lieben Jäger:innen,

seit nunmehr zwei Jahren prägt Corona das gesellschaftliche Geschehen in Österreich und der ganzen Welt. So wie es aussieht wird das auch noch eine Zeitlang so bleiben. Dennoch war es der Salzburger Jägerschaft möglich im vergangenen Jahr 2021 viel Positives zu leisten und zu erreichen.

Es hat in den letzten zwei Jahren in Österreich durch Lockdowns viel weniger als gewohnt stattgefunden. Unsere Kursleiter machen unglaublich viel Online und so konnten wir als das erste Bundesland zu Beginn der Pandemie die Jagdkurse mit einer geänderten Unterrichtsform – von Präsenz auf online – abhalten und die Jagdprüfungen und Jagdschutzdienstprüfung im Zeitalter der Digitalisierung stattfinden lassen. Die Salzburger Jägerschaft hat hier eine Vorreiterrolle übernommen.

Am Höhepunkt der Pandemie stellte die Salzburger Jägerschaft für das gesamte Bundesland nach Vorgaben des Salzburger Jagdrechts über 1.000 Abschussplanbescheide aus. Immer wieder wird versucht die Jagd da und dort ins schlechte Licht zu rücken. Die Arbeit der Salzburger Jägerschaft spricht jedoch eine eindeutige Sprache: fünf Einsprüche bei über 1.000 ausgestellten Bescheiden, mehr als 1,8 Mio. ehrenamtliche Stunden der Salzburger Jäger:innen in den Revieren des Bundeslandes für die Erhaltung der Artenvielfalt und den Naturschutz, stetige Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung der heimischen Wildtiere, insbesondere der Bodenbrüter, die Erzeugung von einem nachhaltigem und regionalem Lebensmittel, die Position eines guten Miteinanders mit Respekt und Wertschätzung aller Naturnutzergruppen sowie die Systemrelevanz zeigt, dass wir unser erlerntes Handwerk verstehen und unserer Passion verpflichtet sind. Keine NGO kommt nur annähernd an diese Arbeitsleistungen für Natur und Artenvielfalt heran. Wir sind eben die die „TUN“ und nicht nur reden. Arbeiten wir gemeinsam daran weiter, dass es so bleibt!

 

Wildtiere auf Achse
Mit der Vorstellung unserer neuen Bildungsinitiative „Wildtiere auf Achse“, erfüllten wir uns am 15. Juli 2021 einen Traum. Endlich dürfen wir unterwegs sein und Kindern von vier bis 14 Jahren die Natur und ihre Bewohner näherbringen und erklären. Von August bis November fanden 22 Ausfahrten statt. 440 kleine „Naturforscher und Walddetektive“ haben wir erreicht und ihnen umfassendes Wissen zu unseren Wildtieren und deren Lebensraum vermittelt. Für 2022 sieht die Buchungslage bereits mehr als optimistisch aus. Wir freuen uns sehr und sind allen unseren Sponsoren mehr als dankbar, dass dieses Projekt so großen Anklang findet.

Unser Gamswild
Kurz vor Weihnachten durfte wir wieder einmal den Bayerischen Jagdverband besuchen, um über die Gams im Grenzraum zwischen Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Bayern zu sprechen. Der Umgang mit unserem Gams, wie er in Bayern stattfindet, ist für mich schwer zu begreifen. Die Salzburger Jägerschaft lobbyiert hier intensiv. Trotz regem Austausch mit den Forstämtern und den Zuständigen vor Ort verändert sich nicht viel, oder besser gesagt „noch“ gar nichts. Mit dem neuen Präsidenten des Bayerischen Jagdverbandes wurde eine Kooperation zwischen den Landesjagdverbänden Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Bayern gefunden, die zusammen mit den Medien lobbyiert und versucht die Politik besser und objektiver aufzuklären. Es darf nicht sein, dass eine unserer bedeutendsten Wildarten, die unsere Gebirgszüge prägt, so behandelt wird und 2020 in Deutschland auf die rote Liste vom Aussterben bedrohter Tierarten gesetzt wurde.

In Bayern gibt es viele Gebiete, die sogenannten Sanierungszonen, auf denen 365 Tage die Gams bejagt wird. Das Gamswild, speziell in einem Nationalpark, durch Aufhebung von Schonzeiten, 365 Tage bejagt werden kann, ist eine Schande. Bei uns in Österreich gibt es das Gott sein Dank nicht. Dank aller Mitwirkenden hat man hier bei uns noch das richtige Gefühl und Wissen, was einen Nationalpark auszeichnet. Artenvielfalt, Ruhezonen und Überwinterungsmöglichkeiten für unsere großen Säugetiere. Der Gams ist ein Grenzgänger und der Aufbau einer Gamswildpopulation dauert mindestens 15 bis 20 Jahre. Mit dem Extremkletterer Thomas Huber, von den „Huababuam“, hat der Bayerische Jagdverband einen berühmten Kletterer, der weiß, wie es sich für die Gemsen im steilsten Gelände anfühlen muss, als Gamspartner gewonnen. Hier das Video zum Nachsehen: https://youtu.be/Ubp4j_PRPZ8

Die Salzburger Jägerschaft wird hier mit dem Bayerischen Jagdverband enger als bisher zusammenarbeiten und die Kampagne unterstützen. Ein Konzept mit den fünf W-Fragen ist bereits in Ausarbeitung. Dazu mehr im kommenden Jahr.
 

Respektiere deine Grenzen
Aber auch die Salzburger Landesregierung und Christoph Burgstaller, mit der Projektinitiative „Respektiere Deine Grenzen“, war alles andere als untätig. So konnte unsere „Jungjägerin“ Alexandra Meisnitzer als Botschafterin für unser Wild gewonnen werden. Wir freuen uns sehr darüber.
 

Danke von  Herzen
Zum Abschluss meiner Worte bleibt mir noch euch allen zu danken, für euren tagtäglichen Einsatz in den Revieren. Ich weiß, die kommenden Monate werden nicht einfach. Vor allem wenn die Schneemengen ansteigen und wir unserem gesetzlichen Fütterungsauftrag nachkommen müssen, kann es mit anderen Naturnutzer oft zu Konfliktsituationen kommen. Daher mein Appell an euch: redet mit ihnen, versucht ihnen eure Situation klarzumachen, wenn ihr die Chance dazu bekommt. Die 5 % Unverbesserlichen können wir nicht erreichen, aber die
95 % der anderen wären gut.
 

In diesem Sinne wünsche ich euch einen stillen Jahresausklang und für 2022 „An Fried, an Gsund und an Reim“.

Weidmannsheil

Eurer Max Mayr Melnhof,
Landesjägermeister von Salzburg

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