Das Jahr 2022 ist zu Ende. Einige werden sagen „Gott sei Dank“. Andere werden mit vielen guten Gefühlen zurückblicken. Je nachdem wie es für einen selbst gewesen ist, das Jahr 2022. Voller Hoffnungen, Träume, Wünsche und guter Vorsätze starten wir in das neue  Jahr 2023.

Unsere Passion zur Jagd, unser Wissen um die Natur und dessen nachhaltige Nutzung, ein achtsamer Umgang, eine umsichtige Ernte hochwertiger Lebensmittel, die Tradition als Kulturgut … all das ist unsere große Verantwortung, die wir Tag für Tag leben.

Im Land Salzburg erstreckt sich die Jagd auf 716.000 ha Fläche. Etwa 23.000 Abschüsse an Wildtieren der Hauptwildarten Rotwild, Rehwild und Gamswild von 1. Mai bis 31. Dezember verzeichnete die Salzburger Jägerschaft im abgelaufenen Jahr in den heimischen Revieren. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen können wir Salzburger Jägerinnen und Jäger, dem gesetzlichen Entnahmevorgaben nachkommen. Dies tun wir in rund einer Million ehrenamtlicher Stunden pro Jahr. Wir tragen somit erheblich zum Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft im Salzburger Land bei und schaffen eine stabile Biodiversität für die Zukunft.

Verantwortung für Wild und dessen Lebensraum

Der Erhalt eines gesunden und artenreichen Wildbestandes im Sinne einer intakten Natur ist die Verantwortung der Jagd. Seit Jahrhunderten jagen wir, um zu essen. Dies tun wir heute wie damals. Jährlich werden 500.000 kg bestes Wildfleisch im Bundesland Salzburg nachhaltig genutzt und zu regionalen Produkten verarbeitet. Das Handwerk Jagd hat aber durch die Naturnutzung von Wildlebensräumen und wachsender Besiedelung eine Vielzahl an Aufgaben dazu bekommen. Gerade für die Hintanhaltung von Wildkrankheiten, der Wildschadensvermeidung an unseren Schutz- und Bannwäldern, sowie an landwirtschaftlichen Kulturen ist es erforderlich die Jagd verantwortungs-bewusst und überlegt weiter zu betreiben und „Enkel fit“ zu gestalten.
Mit unseren Wildtieren auf Achse, einem Naturerlebnis für Schulen und Kindergärten, schaffen wir bleibende Erlebnisse, mit nachhaltigen Lerneffekten. Wir sind sehr froh und dankbar, diese Bildungsinitiative auf die fahrenden Beine gestellt zu haben und das Jahr 2022 lief mit über 80 Ausfahrten phänomenal erfolgreich.

Die Klimafrage wird uns weiter beschäftigen

Blickt man speziell in höhere Gebirgslagen stimmt uns dies nachdenklich. Die Klima-erwärmung trifft die Alpen ganz besonders. Hier steigen die Durchschnitts-temperaturen doppelt so schnell an wie im globalen Durchschnitt. Egal ob Gletscher, Schneegrenze, Wasserhaushalt oder Vegetationsperiode, das System gerät aus dem Takt. Die Waldgrenzen steigen nach oben, Gletscher verschwinden und die Permafrostböden tauen auf. Dies hat vor allem für die hochalpinen Wildtiere wie Gams, Schneehase oder Schneehuhn negative Auswirkungen. Diese Wildtierarten werden gezwungen in ungewohnte, weniger geeignete Lebensräume auszuweichen. Sie haben sich über Jahrhunderte perfekt in den alpinen Regionen angepasst und sind somit ein prägender Teil dieses Ökosystems.

Rückkehr des Wolfes spaltet die Gesellschaft

Mit dem ersten durch DNA-Nachweis bestätigten Nutztierriss eines Wolfes in Pfarrwerfen im April 2018 entfachte eine Pro- und Contra Diskussion über Maßnahmen, wie wir als Gesellschaft mit der Rückkehr des Prädators umgehen. Das Land Salzburg war das erste Bundesland, das als Sofortmaßnahme einen Wolfsbeauftragen ernannte sowie einen Wolfsmanagementplan erstellte. Seit 2018 wurden im Bundesland Salzburg 230 Nutztiere gerissen oder als abgängig gemeldet. Die Salzburger Jägerschaft bekennt sich dazu, dass Grundeigentum und Jagd untrennbar miteinander verbunden sind. Für die Rückkehr des Wolfes ist die einzige sinnvolle Maßnahme eine Wildökologische Raumplanung, mit Schuss- und Schonzeiten, in absehbarer Zeit gesetzlich zu verankern. Ein erstes positives Signal aus Brüssel konnte mit der Abstimmung am 24.11.2022 im EU-Parlament erreicht werden. Dies will nun die Anpassung des Schutzstatus für den Wolf und dies muss dazu führen, die FFH-Richtlinie der Realität, einer rasch steigenden Wolfpopulation, anzupassen.

Chancen und Zukunft

Beim 75. Landesjägertag am 4. Juni wurde der Wahlvorschlag (Landesjägermeister Maximilian Mayr Melnhof, Landesjägermeister-Stellvertreter Notar Dr. Christian Schoiber, Landesjägermeister-Stellvertreterin Mag. Gabriele Fidler, Siegfried Deutinger, OJ Josef Messner, Bgm. Erich Rohrmoser, Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter sowie FM DI Hannes Üblagger) von den Delegierten einstimmig angenommen. Dafür mein aufrichtiger Dank im Namen des gesamten Vorstandes der Salzburger Jägerschaft.

Gestärkt durch das Wahlergebnis will der Vorstand der Salzburger Jägerschaft und ich die nächsten fünf Jahre für die Jagd im Bundesland Salzburg wieder die Verantwortung übernehmen. Unsere Natur ist die Grundlage für alles Leben. Sie ist ein komplexes Ökosystem. Sie ist unwiederbringlich. Die künftigen Herausforderungen sind groß. Nur gemeinsam können wir daran arbeiten sie zu meistern. Bei allen Schwierigkeiten mit Naturnutzern und NGOs ergeben sich aus differenzierten Meinungen und Konflikten aber auch immer Chancen, die wir auf Augenhöhe diskutieren werden, um mit Fachwissen und der Portion Hausverstand ein Miteinander zwischen Grundbesitz, Wildtiere und Mensch zu ermöglichen. Mit Erfahrung und fundiertem Wissen tragen wir Jägerinnen und Jäger dazu bei. Sich für die Natur stark machen, diese leben, lieben und schützen ist meine und unsere Passion für die nächsten fünf Jahre.

Wir alle habe viel für unsere Wildtiere und ihre Lebensräume zu tun. Unsere Stimme muss lauter und gehört werden, mit Respekt und auf Augenhöhe mit unseren Gegenüber. Wildtiere haben keine Schuld daran, dass sie Lebensräume verlieren und immer weniger Ruhe finden. Die stetig steigende Anzahl an Naturnutzern, die mehr und mehr die Bergwelt für sich erobern, sind ein Parameter der Übernutzung. Oftmals wissen Menschen gar nicht, dass sie hier einen enormen Schaden anrichten können, wenn sie in Ruhezonen eindringen. Mehr denn je ist eine Zukunftsfrage die Interessen aller Naturnutzer zu berücksichtigen und Lenkungsmechanismen zu installieren.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“ (Hermann Hesse)

In diesem Sinne wünsche ich euch ein wundervolles Jahr 2023.

Weidmannsheil, euer
Maximilian Mayr Melnhof

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