Montag, 15. Februar 2021
In diesem Jahr fehlt im Congress Saalfelden die Hegeschau und Bezirksjägertag der alle Pinzgauer Jägerschaft. Herr Bezirksjägermeister Herbst, was vermissen Sie in diesem Zusammenhang?
In erster Linie das Gesellige, die Atmosphäre, die persönlichen Gespräche mit den Jägerinnen und Jägern. Die durchgeführte Bewertung verlief äußerst diszipliniert und hielt Dank der guten Vorbereitung und Organisation auch der behördlichen Kontrolle bestens stand.
Der eher milde Winter 2020 hat den herausfordernden Winter 2019 im Pinzgau nicht vergessen lassen. Das Wild kämpfte damals ums Überleben. Eine Maßnahme war die bestehenden Überwinterungskonzepte und Maßnahmen mit den Erfahrungen zu evaluieren. Was hat sich im Bezirk Pinzgau bei den Überwinterungskonzepten verändert? Welche neuen Maßnahmen wurden gesetzt?
Hinsichtlich Überwinterungskonzept konnten die Rotwildfütterungen an allen Standorten beibehalten werden und lokal neue Lenkungskonzepte festgelegt werden. Speziell in den Tourismusregionen Maria Alm-Hinterthal–Hochkönig sowie Saalbach-Hinterglemm wurden durch die Bergbahnen zahlreiche Projekte umgesetzt. Es gibt hier zweifelsfrei noch viel Arbeit, um die Öffentlichkeit für diese notwendigen Maßnahmen aufzuklären und zu sensibilisieren.
Die Pandemie zeigt uns, dass der Wald als Freizeitpark und Fitnessgerät mehr als bisher Zulauf findet. Die Menschen wollen sich draußen aktiv betätigen. Der Ruf nach Lenkungsmaßnahmen wird immer lauter, um dem Wild noch Rückzugsgebiete zu erhalten. Gibt es sowas wie „Naturverträglichen Wintersport im Pinzgau“?
Zur Zeit leider nur bedingt. Viele halten sich bereits an die ausgearbeiteten Ruhezonen und Lenkungsmaßnahmen. Für die Wenigen, die sich nicht daran halten, braucht es jedoch Sanktionsmöglichkeiten durch verordnete Ruhezonen und Überwinterungsgebiete (Habitatschutzgebiete).
Eine nachhaltige Bewirtschaftung im Revier bedeutet eine Entnahme nach den Abschussplanvorgaben. Konnten die Pinzgauer Jägerinnen und Jäger diese Vorgaben im Jahr 2020 erfüllen? Wie sieht die Statistik aus im Vergleich zu den Vorjahren?
Darf dazu auf den Bericht von Herrn Ing. Josef Zandl verweisen und mich bei den Pinzgauer Jägerinnen und Jägern für die gute Arbeit in den Revieren aufrichtig danken.
Zum Abschluss darf ich Sie noch bitten einen jagdlichen Ausblick auf das Jahr 2021 zu geben. Welche Vorhaben und Projekte werden im Pinzgau verwirklicht?
Dass es uns gelingt für das Wild noch Platz zu sichern, gerade zum Überwintern, und das die Zahl an Schonzeitenausnahmen (Anordnungen nach § 90 SJG) zurückgehen.