Die letztjährigen Winterverluste beim Gamswild waren zentrales Thema beim Bezirksjägertag im Tennengau und prägten auch die Hegeschau in Kuchl. Darüber hinaus gab es auch über personelle Änderungen sowie zahlreiche Themen rund um die Jagd zu berichten.
Witterungsextreme und der Temperaturanstieg stellen gerade für das Gamswild eine zunehmende Herausforderung dar. Aber auch die von BH Hofrat Mag. Helmut Fürst in seinen Grußworten angesprochene Änderung der Landschaft, durch Bevölkerungswachstum und zunehmende Freizeitnutzung nehmen Einfluss auf Wildtierlebensräume. Diese damit verbundenen Interessenskonflikte können nur Miteinander gelöst werden, wo gerade die von BBK Obmann Florian Brunauer vordringliche Zusammenarbeit zwischen Grundeigentümer und Jagdausübungsberechtigten von Bedeutung ist, gerade auch in Hinblick auf die Waldbewirtschaftung.
Bgm. Dr. Thomas Freylinger freute sich die Tennengauer Jägerschaft wiederum in Kuchl begrüßen zu dürfen. Er führte auch den Vorsitz bei der Wahl von Revierjäger Lukas Grasl als Vertreter der Berufsjäger in den Bezirksjagdrat, nachdem Wildmeister Johann Putz aufgrund seiner bevorstehenden Pensionierung seine Funktion als Tennengauer Berufsjägerobmann zurücklegte.
Beim Bericht der Beurteilungskommission zur Hegeschau 2019 musste Wildmeister Josef Grasl ebenso auf die hohen Fallwildverluste beim Gamswild verweisen, welche mit 236 gemeldeten Stück beinahe die Höhe des regulären Gamswildabschusses von 251 erreichte. Besonders betroffen war die Wildregion 5.4, in welcher in den letzten Jahren auch hohe Verluste durch Gamsräudefälle auftraten. Diese Fallwildverluste beim Gamswild stellen den bisher höchsten Wert dar, was ebenso auch für das Rehwild zutrifft, wo insgesamt 771 Stück Fallwild verzeichnet werden mussten. Folglich konnte mit 1376 Stück ein deutlich geringerer Rehwildabschuss als zuletzt getätigt werden. Die Rotwildabschüsse lagen im Durchschnitt der letzten Jahre, wonach auch die Vorgabe der Mindestabschüsse zufriedenstellend bewerkstelligt wurde. Letztjährig gab es leider wiederum lokale Schadensereignisse durch Schwarzwild und mit 8 Stück auch den bisher höchsten Abschuss.
BJM Rupert Schnöll berichtete über die letztjährigen Tätigkeiten, welche wiederum mit der gewissenhaften Vorbereitung und Durchführung der Abschussplanung begannen. Auch hier war die Berücksichtigung der letztjährigen Winterverluste zentrales Thema. Zur Evaluierung der Wildökologischen Raumplanung gibt es noch keine abschließenden Ergebnisse, welche jedoch in diesem Jahr zum Abschluss gebracht werden sollten.
Auf die nun in der Jagdgesetznovelle zur Umsetzung gelangten Aarhus-Konvention, ging BFI Hofrat DI Rupert Haupolter in seinem Referat näher ein. Damit werden jagdrechtliche Verfahren hinsichtlich geschützter Arten, wie zum konkreten Antrag zur Entnahme von Fischottern, durch die Parteistellung von Umweltorganisationen zusehends erschwert. Er kündigte auch an, dass er dieses Jahr in Pension gehen wird und blickte zurecht stolz auf die Eckpfeiler seiner 25 jährigen Tätigkeit als Jagdreferent zurück.
Die besten Grüße von LJM Max Mayr Melnhof, der zeitgleich am Bezirksjägertag in Saalfelden teilnahm, überbrachte LJM-Stv. Mag. Gabriele Fidler. Sie berichtete ausführlich über die letztjährigen Aktivtäten sowie Themen und informierte über neue Vorhaben der Landesjägerschaft. Der Tätigkeitsbericht kann auf der Homepage der Salzburger Jägerschaft vollständig abgerufen werden.
Der Bezirksjägerstag der von den Vigauner Jagdhornbläsern musikalisch umrahmt wurde, stellt auch die Möglichkeit dar, langjährigen Mitgliedern herzlich zu gratulieren und besonders verdienten Mitgliedern mit der Verleihung von „Ehrenbrüchen“ aufrichtig zu danken.