Um die Zahl der Mähverluste von Niederwild so gering als möglich zu halten, haben sich in der Praxis mechanische, optische oder akustische Wildretten, das Aufstellen von Wildscheuchen und Blinklichtern, das Absuchen mit fermen Jagdhunden oder eine Randmahd am Vortag der eigentlichen Mahd (ein bis zwei Mähbalkenbreiten) mit Erfolg bewährt.
Mitentscheidend dabei ist zweifelsfrei der Mähzeitpunkt, der von vielen Faktoren abhängt und damit nur bedingt gesteuert werden kann. Eine späte erste Mahd gewährleistet jedoch am ehesten das Überleben von Bodenbrütern, Rehkitzen und Junghasen. Aber auch das Wissen über die bewirtschafteten Flächen, die vom Rehwild, Fasanen, Hasen u.s.w. bevorzugt als "Jungenaufzuchtsgebiete" genützt werden, ermöglicht Mähverluste zu vermeiden.
Mit den bisherigen traditionellen Mähmethoden - zumeist "von außen nach innen" - werden die Fluchtmöglichkeiten für die Wildtiere eingeschränkt. Durch eine einfache Änderung der Fahr- bzw. Arbeitstechnik können größere Mähverluste bei den Wildtieren vermieden werden.
Es ist verständlich, dass man einer Änderung des Arbeitsverfahren skeptisch oder sogar ablehnend gegenüber steht. Praxisversuche haben jedoch gezeigt, dass diese Verfahren "von innen nach außen" durch eingesparte Wendefahrten eindeutig nicht zeitaufwendiger sind und gerade bei der Verwendung von Frontmähwerken kein großes Problem darstellen.
Zunächst wird durch zwei bis drei Mähstreifen außen ein ausreichender Wendebereich geschaffen. Anschließend wird in der Mitte begonnen und von innen nach außen die Wiese fertig gemäht. Ist die zu mähenden Parzelle zu breit, wird diese unterteilt und die Streifen wieder von der Mitte beginnend nach außen gemäht.
Mähtechnik von "Innen nach Außen" begünstigt die Fluchtmöglichkeit für Wildtiere.
Diese Fahrweisen geben den Wildtieren zumindest eine gewisse Chance, durch das noch nicht gemähte Gras den Mähbereich zu verlassen. Sie werden durch den Lärm des Fahrzeuges und des Kreiselmähwerks in den Außenbereich, der noch zu mähenden gedrückt. Auch Fasanhennen können dadurch ihre Jungen in Sicherheit bringen.
Diese Mähmethode wird durch den Einsatz von so genannten mechanischen und/oder akustischen Wildrettern noch weiter verstärkt. Dazu wird am Mähwerk ein Art Rechen montiert, er den nächsten Mähstreifen durchkämmt und damit das Wild nach außen abdrängt.
Zahlreiche Landwirte haben zuletzt ihre Mähwerke mit diesen Wildrettern ausgestattet und konnten damit gute Erfolge verbuchen. In jedem Fall stellt eine Zusammenarbeit von Landwirten und Jägern die Grundlage für das Gelingen der vorgeschlagenen Wildschutzmaßnahmen dar. Allen die sich in dieser Sache engagieren darf ein aufrichtiger Dank ausgesprochen werden.