Der Besitz, das Verwahren und das Verwenden von Schusswaffen werden von der Öffentlichkeit bei allen Personengruppen mit kritischem Blick beobachtet.
Immer wieder kommt es durch unsachgemäße Handhabung oder Leichtfertigkeit zu fatalen Unfällen mit Jagdwaffen. Um mögliche Gefahrenquellen ins Bewusstsein zu rufen, werden nachfolgend einige Fehler aufgelistet:
- Kugelfang: Kein Schuss ohne 100%-igen Kugelfang! Als ausreichender Kugelfang dient nur ein überschaubares Gelände wie Wiese oder Acker. Ein Wald, Gewässer oder Gebirge als vermeintlichen Kugelfang zu betrachten ist lebensgefährlich! Auch auf den Eintrittswinkel ist zu achten. Zu flaches Auftreffen kann zu gefährlichen Gellern führen. Auf Geländekanten oder am Horizont bleibt der Finger gerade! Der Gefahrenbereich von moderner Jagdmunition reicht über 5 km - denken Sie daran!
- Vor der Schussabgabe muss man absolut sicher sein, auf was man schießt. Zu oft sind beim nächtlichen Sauansitz oder bei schlechter Sicht schon fatale Unfälle durch Missverständnisse passiert.
- Waffe erst laden, wenn man am Ansitz ist. Beim Überwinden von Hindernissen, Besteigen oder Absteigen von Hochsitzen sowie in Fahrzeugen ist die Waffe entladen!
- Auch eine gesicherte Waffe ist kein absoluter Schutz gegen unbeabsichtigte Schussabgabe. Jede technische Einrichtung kann einmal versagen. Wenn die Patrone sich im Lauf befindet, ist höchste Vorsicht geboten. Denken Sie auch daran beim Hintereinandergehen auf schmalen Steigen und umgehängter Waffe.
- Über den Zustand der Waffe weis man immer bescheid. (Geladen - Gespannt - Gesichert - Gestochen)
- Springt der Bock im letzten Moment ab ist sofort zu sichern und zu entstechen
- nie auf Menschen zielen, auch nicht mit vermeintlich ungeladenen Waffen
- immer Ruhe bewahren, übertriebene Nervosität hat im Umgang mit Schusswaffen nichts verloren
- die Ausübung der Jagd in alkoholisiertem Zustand ist verboten
Sicherheitsregeln für die Gesellschaftsjagd
Alle Jagdleiter werden dazu aufgerufen, für einen sicheren Ablauf bei der Jagd zu sorgen und vor der Gesellschaftsjagd die folgenden wichtigen Punkte zu kommunizieren:
- Anmeldung der Jagd bei der Exekutive
- Beschilderung des befristet gesperrten Jagdgebietes, um etwa Spaziergänger zu warnen
- Absicherung von Straßen und Wegen, um Freizeitsportler zu lenken
- Verteilung von Sicherheitsbekleidung in Form von Sicherheitsbändern für Jäger, Signaljacken für Treiber und Signalhalsbänder für Hunde (die Signalfarbe stört das Wild nicht!)
- Die Jagdwaffe ist außerhalb der Triebe geöffnet bzw. geknickt zu tragen
- Jeder Schütze ist für die Abgabe eines Schusses selber verantwortlich
- das Durchlinieren durch die Schützen- oder Treiberkette ist strengstens verboten
- Das Verlassen eines zugewiesenen Standes während des Triebes ist verboten. Kontakt mit dem Nachbarschützen herstellen
- Ansagen vor der Jagd über den Ablauf der Triebe und die zum Schuss freigegebenen Wildarten
- „Anblasen“ des Triebes“ und „Abblasen“ des Triebes
Die Tragen von Signalkleidung hat sich mittlerweile bei so gut wie allen Jagdleitern durchgesetzt. So konnte die Sicherheit bei Gesellschaftsjagden erheblich gesteigert werden.